klangraum krems – minoritenkirche

Mitten in der dichten Altstadt von Stein hat sich die ehemalige Minoritenkirche St. Ulrich als Veranstaltungsraum vor allem für zeitgenössische Konzerte, Tanz und Performance etabliert. Jedoch fehlte eine Wintertauglichkeit, um die besondere Atmosphäre des Kirchenraumes ganzjährig nutzen zu können. göbl architektur setzte gemeinsam mit dem Architekten Reinhardt Gallister, der für Akustik und Veranstaltungstechnik beigezogen wurde, gezielte Rauminterventionen. Der frühgotische Kirchenbau wurde in seiner 800-jährigen Geschichte immer wieder ungewöhnlich genutzt, in der Reformzeit diente er als Salzdepot und später als Tabaklager. In den 50er Jahren wurde der Kirchenraum wiederhergestellt und fand seine Bestimmung als Ausstellungsraum. Neben einem flexibel angeordneten Lichtsystem und einer Fußbodenheizung unter dem hellen Magnesio-Terrazzo-Boden wurde auch eine bessere Aufteilung der Funktionsbereiche vorgenommen. Die Maßnahmen zur akustischen Modellierung des Kirchenraumes sind besonders erwähnenswert, weil unkonventionell einfach. Einrollbare und abnehmbare Fahnen aus schwerem Textil sind reversibel im Langschiff angeordnet. Ein Glaspavillon wird am südlichen Seitenschiff als Haupteingangsfoyer errichtet; gemeinsam mit der Renovierung der Außenhülle und der Gartenanlage wurde dieser im Frühjahr 2004 fertiggestellt. Die erforderlichen Eingriffe zeigen sich im Umfang minimiert und von konstruktiver Notwendigkeit bestimmt. Die Minoritenkirche bleibt als sakraler Raum erkennbar, was jedes dort stattfindende Ereignis entscheidend mitprägt und neue spannende Kulturveranstaltungen ermöglicht.

 

 

 

Lageplan

 

Grundriss EG

 

 

(Text: Gordana Brandner, gekürzt)

 

Ort: Minoritenplatz 4, 3504 Krems-Stein
Baujahr: 2002-2004
Auftraggeber: NÖ Festival GesmbH
Nutzfläche: ca. 1000m²
Entwurfsteam: Fritz Göbl, Alexander Bolecek in Kooperation mit Architekt Reinhardt Gallister

Photos: Bruno Klomfar