umbau gardetrakt schönbrunn

Der Entwurf für die Renovierung des Gardetrakts der Schlossanlage nutzt die Möglichkeiten des effektvollen und zugleich funktionalen Zusammenspiels von zeitgenössischer und barocker Formensprache. Da der Umgang mit der bestehenden Bausubstanz höchste Sensibilität erfordert, sind für die Fassade kaum Änderungen vorgesehen. Sechs ausgemauerte Bögen werden zugunsten der Etablierung einer angemessenen Eingangssituation durch Glaskonstruktionen ersetzt. Diese Maßnahme führt zur gezielten Betonung der Arkadenwirkung im Eingangsbereich, bringt ausreichend Licht in den Innenraum und öffnet das Gebäude in Richtung Hauptzugang zum Schloss Schönbrunn. Die Verstärkung der vorhandenen Dachkonstruktion des eingeschossigen Gebäudeteils ermöglicht die Entfernung sämtlicher Innenwände. Resultat dieser Entkernung ist eine stützenfreie Halle, welche ausreichend Raum für die Aufnahme und Verteilung der eintreffenden Besucherströme bietet. Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, wurde für die nun großformatige Halle ein multifunktionales Möbel entwickelt, das als kontinuierliche Form in die historischen Räume eingeführt wird. Dieses wird aus Holz gefertigt und direkt auf dem Estrich angebracht, um maximale Reversibilität zu gewähren. Kassenbereich, Shop, Café, Bar, Büros, Küche und WC-Anlagen, aber auch Anschlüsse und Leitungen sind im Möbel integriert. Zusätzliche mobile Trennwände ermöglichen verschiedene räumliche Szenarien und sichern durch die optionale Unterteilung der Halle ein Nebeneinander von ruhigen Aufenthaltsorten und administrativem Betrieb.

 

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Ort: 1130 Wien
Baujahr: Wettbewerb 2009
Nutzfläche: 1000m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich