maribor art gallery

Der Wettbewerbsentwurf für die Maribor Art Gallery stellt sich der Herausforderung, unter einem gemeinsamen Dach Raum für den interdisziplinären Dialog verschiedenster Kulturinstitutionen zu schaffen. Die akzentuierte Form der Maribor Art Gallery vereint Funktionalität und Effizienz, Technik und Architektur, Bildung und Wissen, Kreativität und Präsentation. Ziel ist das fruchtbare Zusammenführen unterschiedlichster Interessensbereiche und die Bündelung vielartige Nutzungsmöglichkeiten. In seiner ästhetischen Erscheinung setzt der Baukörper zunächst ein neues, eindringliches Symbol inmitten der urbanen Landschaft von Maribor. Die Außenhaut der Beton-Stahl-Konstruktion besteht aus weißen Keramikkacheln. Schwarze Fugen durchziehen die gesamte Fassade und zeichnen eine rasterartige Musterung, wodurch dem Gebäude ein Diagramm ähnliches Moment verliehen wird. Die unmittelbare Umgebung wird buchstäblich Teil des Gebäudes: Öffentliche Gehwege durchkreuzen nicht nur das gesamte Grundstücksareal, sondern auch Teile des Erdgeschosses. Nachdem das Gebäude beidseitig – vom Fluss als auch von einem nördlich gelegenen, öffentlichen Platz kommend – betretbar ist, wird die Integration der Maribor Art Gallery in das bestehende städtische Wegesystem garantiert. Zudem reagiert die Architektur in Form von Vor- und Rücksprünge auf Faktoren der topographischen Situation. Die kompakte Form wird an ausgewählten Stellen gezielt aufgebrochen, wodurch auch die Interdisziplinarität der Maribor Art Gallery augenscheinlich wird. Dem städtebaulichen Konzept folgt auch die Raumaufteilung innerhalb der Art Gallery: Im Erdgeschoss sind hauptsächlich öffentliche und halb-öffentliche Räumlichkeiten mit jeweils separaten Eingangsmöglichkeiten untergebracht: Eingangshalle, Café, Restaurant, Bibliothek und Lesesaal. In der Haupteingangshalle befinden sich Ticketzone sowie Informationszentrum der europäischen Kulturhauptstadt 2012. Das Architektur-Zentrum im Erdgeschoss und das Kindermuseum im ersten Stock teilen sich ein kleineres, separates Foyer. Dieses zeichnet sich durch maximale Flexibilität aus und kann im Bedarfsfall auch mit der großen Eingangshalle verbunden werden. Im westlichen Gebäudeteil befinden sich Büros und Appartements. Ein zentral positioniertes schachtähnliches Gebäudeelement verbindet die verschiedenen Ausstellungsebenen. Diese vertikale Achse fungiert als Hauptzugangsmöglichkeit zu den Ausstellungsräumen der Galerie. Der gesamte Ausstellungsbereich umfasst fünf Ebenen, welche zusätzlich durch ein Rampensystem verbunden sind, das die Dynamik ständiger Zirkulation – von Wissen, Bildung und Besucherströmen – impliziert.

 

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Ort: Maribor (Slowenien)
Baujahr: Wettbewerb 2010
Nutzfläche 17 000m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich