#creme#golden nugget#end#

Der Ursprung unseres Geldes geht auf den Tausch von Edelmetallen gegen Waren zurück. Gold ist die Basis unseres Papiergeldes, welches vermutlich um das Jahr 1000 in China erfunden, aber bereits 1402 wieder abgeschafft wurde, da die Kaiser oft viel mehr Papiergeld drucken ließen, als ein Gold-Gegenwert in ihrem Besitz gewesen wäre. Heute haben wir ein Finanzsystem, das, wie bereits im alten China, auf Schuld aufgebaut ist. Eine Schuld, die bestmöglich nicht beglichen werden soll. Tatsächlich belaufen sich die täglichen Devisengeschäfte auf ungefähr USD 3.000 Mrd., dem eine Menge von (nur) rund 160.000 Tonnen an weltweiten Goldreserven gegenübersteht. Das entspricht einem Volumen von rund 8.000 m³, also einem Würfel mit rund 20 m. Um diesen erschreckenden und gleichermaßen faszinierenden Zustand zu visualisieren, wurde eine dem Inhalt entsprechende Form erfunden: Ein Nugget mit einem Volumen von 8.000 m³. Nachdem die Deutsche Bank einer Visualisierung des Nuggets vor ihrem Hauptquartier in Frankfurt am Main nicht zugestimmt hatte, sollte der öffentliche Platz vor der österreichischen Nationalbank in Wien herhalten, um auf das merk- und denkwürdige Missverhältnis zwischen realen Werten und aufgeblasenen Finanzmärkten hinzuweisen.

 

bild 4 golden nugget

bild 5 golden nugget

 

 

Ort: Otto-Wagner-Platz (Ostarrichipark), 1090 Wien
Planung: 2011 – Volumen: 8000m³
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich

cities of beautiful bodies

Im Gegensatz zur sonst stets realitätsorientierten Architekturproduktion widmet sich das fortlaufende Zeichnungsprojekt City of Beautiful Bodies der Utopie und präsentiert Städte der Fantasmen. „Kein Tag ohne Linie“ – was Paul Klee einst postulierte, findet in den großformatigen Zeichnungen der City of Beautiful Bodies (bislang Vol. I – IV) von Lukas Göbl eine spezielle Art der Umsetzung und Interpretation. Meterlanges Papier, das im Büro allzeit bereit liegt, bietet ausreichend Platz und Raum für die Formulierung; für das Sichtbarmachen von Gedankenexperimenten. Es herrscht alleinig die künstlerische Kreativität, die dem Ausloten des Gleichgewichts von Fiktion und Pragmatismus in der architektonischen Umsetzung vorgeschaltet ist. Fantastische Gebilde, wundersame Gebäude, gigantische Luftschlösser bekommen eine Form, lassen dreidimensionale Realitäten entstehen. Organisches und Technoides überlagern einander und generieren ein Szenario, das Anleihen in der Bionik nimmt. Bestehend aus Millionen Strichen zeugen die Zeichnungen, entstanden in verschiedensten Gemütslagen und Gefühlszuständen, von der Spontanität und Lust am unmittelbaren Ausdruck. Analoge wie digitale Medien werden, entsprechend dem vor Ort herrschenden Arbeitsalltag, prozessual übereinander gelegt und fügen sich so zu einer akzentuierten, visuellen Grammatik. Momentane Eindrücke und Vorkommnisse sowie aktuelle Anlässe finden Eingang in das Gesamtkunstwerk. In der City of Beautiful Bodies manifestiert sich eine Reise an die bislang unerforschten Grenzen der eigenen Fantasie. Die Evidenz der architektonischen Grenzerfahrung durch das lustvolle, zeitweise mühsame Ringen, das Ausloten der eigenen Möglichkeiten findet hier materielle Realisierung. Aus keinem Anlass und für keinen Anlass erlaubt sich City of Beautiful Bodies völlig unabhängig vom architektonischen Schaffen ausschließlich in der zeichnerischen Manifestation zu existieren.

 

Cities-of-Beautiful-Bodies

Cities-of-Beautiful-Bodies-II-ausschnitt1

Cities-of-Beautiful-Bodies-II-ausschnitt3

Cities-of-Beautiful-Bodies-II-ausschnitt2

Cities-of-Beautiful-Bodies-II

Cities-of-Beautiful-Bodies-III-ausschnitt1

Cities-of-Beautiful-Bodies-III-ausschnitt3

Cities-of-Beautiful-Bodies-III-ausschnitt2

Cities-of-Beautiful-Bodies-III

Cities-of-Beautiful-Bodies-