Die bestehenden, vormals getrennten Einheiten Volksschule, Kindergarten und Kindertagesstätte werden miteinander funktional verknüpft, räumlich erweitert und barrierefrei zugänglich gemacht. Die unter Denkmalschutz stehende alte Volksschule aus dem 16. Jahrhundert mit Erweiterungen aus dem 18. Jahrhundert wurde behutsam saniert, bautechnisch ertüchtigt und in das Gesamtensemble integriert. Der vorliegende Entwurf reagiert auf die Aufgabe mit der Einführung eines dreigeschoßigen Bindeglieds, welches vom bestehenden Parkplatz barrierefrei betreten werden kann. Auf diesem, nun optimierten Parkplatz wird Platz für 18 Stellplätze geschaffen. Eine großzügige, lichtdurchflutete Eingangshalle empfängt Besucher sowie Nutzer und verteilt sie auf alle bestehenden Niveaus mittels eines Liftes und einer Stiege. Auf den jeweiligen Niveaus sind in diesem Bauwerk die gewünschten neuen Funktionen angeordnet: Im Erdgeschoß sind dies die Eingangshalle mit der Möglichkeit, eine Garderobe oder ein Empfangspult unterzubringen, sowie ein Verbindungsgang zum bestehenden Kindergarten. Im 1. Obergeschoß befindet sich die Zentralgarderobe für ca. 100 Schüler und im 2. Obergeschoß werden ein Lehrerzimmer, das Direktionsbüro und ein Besprechungsraum untergebracht. Im Erdgeschoß der alten Volkschule wurde einerseits eine Schülerhort eingebaut, andererseits ein multifunktional nutzbarer Raum für die Gemeinde, z.B. als Seniorentreff oder als Raum zum Musizieren geschaffen. Der Karner, der vom Kirchenplatz betreten werden kann, wurde in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Die Erweiterung des Kindergartens wurde am Grundstück des bestehenden Kindergartens, welches nun durch den Verbindungsgang an das Haus der Begegnung angeschlossen ist, realisiert. Am Ende des Ganges wurde eine neue Zugangssituation geschaffen, von der alle bestehenden und die zusätzliche Kindergartengruppe sowie ein Multifunktionsraum erreicht werden können. Mit dem Ziel, einen optisch hochwertigen und unmittelbar als Neubau ablesbaren Baukörper zu realisieren, wurden die neuen Gebäudeteile, allen voran das Bindeglied zwischen Schule und alter Volksschule, in dunklem Putz in historischer Putztechnik ausgeführt – Einfärbung mit Holzkohle. Der sommerlichen Überhitzung wird mittels eines außenliegenden, textilen bunt gestalteten Verschattungssystems entgegengewirkt. Die bestehenden, teils denkmalgeschützten Gebäude wurden saniert und durch die neuen Nutzungen revitalisiert. Gemeinsam mit dem Neubau wurde ein optischer Dreiklang “Schule – Bindeglied – Alte Volksschule” hergestellt.















Lageplan

Grundriss EG

Grundriss OG 1

Ansicht

Schnitt aa

Schnitt bb
Ort: Lengenfeld
Baujahr: 2018-2019
Auftraggeber: Gemeinde Lengenfeld
Nutzfläche: ca. 1100 m²
Entwursteam: Lukas Göbl, Andrés Espana, Miljan Stojkovic in Zusammenarbeit mit Architekt Franz Gschwantner
Photos: Bruno Klomfar
Das Weinpräsentations- und Verkostungszentrum des Winzerhof Dockner setzt ein Statement zeitgenössischer Architektur in die idyllische Landschaft des südlichen Kremstals. Optimal in die unmittelbare topografische Umgebung eingepasst, interpretiert die zeitgemäße Konzeption des Weinzentrums die Geometrien der unmittelbaren dörflichen Umgebung. In seiner Form nimmt der Baukörper die Bewegung der Landschaft auf. Im Fokus des Projekts steht die Vermarktung und Präsentation des hauseigenen Weins. Im Erdgeschoß sind die Verkostungs-, Verkaufs- und Präsentationsbereiche untergebracht. Beim Eintreten fällt sofort die zentral positionierte Bar in den Blick; der dahinterliegende Präsentationskasten offeriert die aktuellen Angebote. Ein bedruckter Raumteiler aus Glas grenzt den integrierten Büro- vom Konsumationsbereich ab, erlaubt jedoch auch wechselseitige Durchblicke. Durch die im Schauraum gelagerten Bestände entsteht eine charismatische Weinkelleratmosphäre. Ein großes Schaufenster an der Rückwand gibt Einblicke in die neu eingerichtete Schaubrennerei, darüber hinaus befindet sich dort ein Durchgang, der in die „Unterwelt“ des großen Weinkellerareals führt. Für Veranstaltungen verschiedenster Art stehen die Räumlichkeiten im Obergeschoß zur Verfügung. Hier eröffnet eine raumhohe Glaskonstruktion mit integrierter Schiebetüre einen Panoramaausblick auf das Benediktinerstift Göttweig und die angrenzende Weinlandschaft. Saisonbedingt kann der vom Multifunktionsraum aus zugängliche Garten als zusätzliche Erweiterung des Innenraums genutzt werden. Bordeauxrotes Birkenfurnier, handgehobelter Mooreichenboden, lössfarbenes Leder und anthrazitfarbene Leuchtkörper Innen und Außen betonen die Nähe zur Weinproduktion.









Lageplan

Grundriss EG

Schnittansicht

Schnittansicht
Ort: Ortsstraße 30, 3508 Höbenbach
Baujahr: 2011
Auftraggeber: Winzerhof Familie Dockner GmbH
Nutzfläche: 500 m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Fritz Göbl
Photos: Bruno Klomfar, Robert Herbst (Nacht)
Im Forum Frohner wird zeitgenössische Kunst und Architektur in alte Strukturen implementiert. Ein Glasgang, der als neue Verbindung zwischen bestehendem Klosterbau und neu angebautem Ausstellungsraum fungiert, lässt bereits im Eingangsbereich die Synthese zwischen Alt und Neu vernehmen. Auf Wunsch des Künstlers Adolf Frohner, dem der Bau gewidmet ist, wurde im Ausstellungsraum auf alles Überflüssige verzichtet. Die gesamte Beleuchtung erfolgt über steuerbares Kunstlicht in verschiedenen Qualitäten zugunsten unterschiedlicher Lichtszenarien. Für eine optimale Hängung und Präsentation der Kunstwerke wurde den Betonwänden an den Längswänden eine Schale vorgesetzt, welche die schlichte Erscheinung des „White Cube“ unterstützt. Den wohl prominentesten Ort im Raum nimmt die Prellwand gegenüber des Eingangs ein. Die rohe Materialität des Betons geht auf die puristische Lehre des Minoritenordens zurück, verweist zugleich jedoch auf die Arbeitsweise Adolf Frohners, „das Schöne im Hässlichen zu finden“. Die grauen schallabsorbierenden Hera-Designplatten sind dem Tiefbau entlehnt und erinnern in ihrer ästhetischen Erscheinung an Frohners frühe Matratzenbilder. Ziel ist die Schaffung eines lebendigen Ausstellungsraums, der sich trotz vielschichtiger Bezugnahmen auf den umgebenden Kontext nach innen wendet.









Lageplan
Grundriss

Schnitt

Ansicht
Ort: Minoritenplatz 4, 3504 Krems-Stein
Baujahr: 2007
Auftraggeber: Kunstmeile Krems Betriebs GmbH
Nutzfläche: 450m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Fritz Göbl in Kooperation mit habitat|architektur Heinl + Bolecek
Photos: Bruno Klomfar
Mitten in der dichten Altstadt von Stein hat sich die ehemalige Minoritenkirche St. Ulrich als Veranstaltungsraum vor allem für zeitgenössische Konzerte, Tanz und Performance etabliert. Jedoch fehlte eine Wintertauglichkeit, um die besondere Atmosphäre des Kirchenraumes ganzjährig nutzen zu können. göbl architektur setzte gemeinsam mit dem Architekten Reinhardt Gallister, der für Akustik und Veranstaltungstechnik beigezogen wurde, gezielte Rauminterventionen. Der frühgotische Kirchenbau wurde in seiner 800-jährigen Geschichte immer wieder ungewöhnlich genutzt, in der Reformzeit diente er als Salzdepot und später als Tabaklager. In den 50er Jahren wurde der Kirchenraum wiederhergestellt und fand seine Bestimmung als Ausstellungsraum. Neben einem flexibel angeordneten Lichtsystem und einer Fußbodenheizung unter dem hellen Magnesio-Terrazzo-Boden wurde auch eine bessere Aufteilung der Funktionsbereiche vorgenommen. Die Maßnahmen zur akustischen Modellierung des Kirchenraumes sind besonders erwähnenswert, weil unkonventionell einfach. Einrollbare und abnehmbare Fahnen aus schwerem Textil sind reversibel im Langschiff angeordnet. Ein Glaspavillon wird am südlichen Seitenschiff als Haupteingangsfoyer errichtet; gemeinsam mit der Renovierung der Außenhülle und der Gartenanlage wurde dieser im Frühjahr 2004 fertiggestellt. Die erforderlichen Eingriffe zeigen sich im Umfang minimiert und von konstruktiver Notwendigkeit bestimmt. Die Minoritenkirche bleibt als sakraler Raum erkennbar, was jedes dort stattfindende Ereignis entscheidend mitprägt und neue spannende Kulturveranstaltungen ermöglicht.






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Grundriss EG
(Text: Gordana Brandner, gekürzt)
Ort: Minoritenplatz 4, 3504 Krems-Stein
Baujahr: 2002-2004
Auftraggeber: NÖ Festival GesmbH
Nutzfläche: ca. 1000m²
Entwurfsteam: Fritz Göbl, Alexander Bolecek in Kooperation mit Architekt Reinhardt Gallister
Photos: Bruno Klomfar
Die Kunsthalle Krems besetzt mit der Dominikanerkirche Krems einen historischen Ort mit zeitgenössischer Kunst. Der groß angelegte Umbau des Kirchenschiffs der Dominikanerkirche Krems, die etwa 1.100 m² umfasst, basiert auf einer Kooperation zwischen den Architekten Lukas Göbl, Fritz Göbl und Franz Gschwantner. Eine Info-Stele aus Glas weist Richtung Haupteingang, die Foyer-Lösung berücksichtigt den denkmalgeschützten Sakralbau und wird zum Angelpunkt der Umgestaltung. Ein transparenter Pavillon wird dem Haupteingang innenseitig vorgelagert und dient als Kassabereich, Shop und Verteiler der Besucherströme zwischen Ausstellungsraum und dem bestehenden Weinstadtmuseum. Die Konzeption unter der ausschließlichen Verwendung von Glas umfasst alle Bauteile. Gemeinsam mit dem historischen Kirchenschiff entsteht ein spannender Kontrast von Alt und Neu. Das bestehende Beleuchtungs- und Infrastruktursystem wurde den Erfordernissen einer zeitgemäßen Präsentationsstätte für moderne Kunst angepasst. Ein neu installiertes Verdunkelungssystem ermöglicht nun Inszenierungen im Kirchenschiff. Der Platz zur Kirche an der Hinterseite erhält einen Zaun mit dicht aneinander gereihten Stahlschwertern, die mit dem Motiv von wehendem Gras spielen. Alle neuen Außenportale weisen eine pixelähnliche Perforierung auf. Die stellenweise verstärkte Perforierung der Haupteingangstür orientiert sich an einer durchschnittlichen Augenhöhe. Nachdem diese Tür zusätzlich mit einer separat zu öffnenden Glastür hinterlegt ist, erlaubt die Struktur bereits Einblicke in das Foyer.








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Grundriss EG

Schnitt
Ort: Dominikanerkirche Krems, Körnermarkt 14, 3500 Krems
Baujahr: 2011-2015
Auftraggeber: Stadt Krems / Land Niederösterreich
Nutzfläche: ca. 1000m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Fritz Göbl gemeinsam mit Franz Gschwantner
Photos:
Aussenansichten: Bruno Klomfar, Lukas Göbl
Innenansichten: Gerald Lechner, www.fotoprofis.at
Die Bühne im Hof im Herzen von St. Pölten wird sich in Zukunft wieder Richtung Linzer Straße öffnen. Der Hofcharakter ist somit spürbarer – sowohl im Hof des Eingangs als auch im Bühnenraum selbst. Dieser namensgebende Hof wurde saniert, um einen repräsentativen Zugang zur Bühne im Hof herzustellen. An dessen Ende befindet sich der Eingang, der im Zuge des Umbaus neu überdacht wurde. Das Foyer konnte optisch aufgewertet und durch die Schaffung zweier großformatiger Durchbrüche in bisher untergeordnete Räume erweitert werden, von denen nun auch der Bühenraum betreten werden kann. In diesem Erweiterungsbereich ist die zentrale Abendkasse eingebaut. Der Gang vom Foyer zur bestehenden Cafeteria wurde verbreitert und erhielt über seine gesamte Länge ein neues Garderobemöbel. Die Neugestaltung folgte konzeptionell dem künstlerischen Anspruch der Bühne im Hof mit deren besonderen Augenmerk auf Improvisation und Spontanität: Das Mobiliar aus transformierten Kiefersperrholzkisten, bekannt aus dem Transportwesen, sichtbare Führung diverser Kabel und Kanäle, langfristig sichtbare Ausbesserungsarbeiten im bestehenden Boden (Flickwerk) sowie grafische Applikationen mit Schablonen auf den Wänden und an der Möblierung legen davon Zeugnis ab und arbeiten bewusst mit dem Unperfekten und Unfertigen.






Lageplan

Grundriss

Schnittansicht
Ort: Linzerstraße, St. Pölten
Baujahr: 2017
Auftraggeber: Bühne im Hof | Kulturszene Betriebs GmbH
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Andrés Espana, Helin Yarar; Wettbewerb in Kooperation mit Architekt Max Eisenköck
In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde das Rathaus Stein renoviert. Das Herzstück bildet der behutsam sanierte Festsaal, der primär für Trauungen, Gemeinderatssitzungen und Empfänge genutzt wird. Die Wandtapete wurde durch einen hellen Anstrich ersetzt, wodurch die Stuckdecke aus dem 18. Jahrhundert eindrucksvoll zur Geltung kommt. Den zentralen Punkt im Festsaal bildet nun ein prominent platziertes und als Kontrapunkt konzipiertes, modernes Pult. Die Samtpolsterung an den Seiten wirkt schallabsorbierend und erinnert an die vormalige Wandtapete. Für eine vielfältige Nutzung wurde der Festsaal mit neuen medientechnischen Anlagen ausgestattet, welche elektronische Lichtsteuerung, Beamer, Beschallungsanlage, Leinwand und Raumverdunkelung umfasst. Durch eine induktive Höranlage können künftig auch schwerhörige Menschen die Veranstaltungen mitverfolgen. Alle diese technischen Raffinessen können vom Pult aus gesteuert werden. Das gesamte Gebäude wurde mit neuen Kastenfenstern, einer effizienten Gasheizung und neuester Lichttechnik nachgerüstet. Die Beleuchtung in den Bürobereichen wird nun tageslichtabhängig geregelt. Neue Fenster, Türen und Böden für das komplette Rathaus sowie ein Lifteinbau vervollständigen die Sanierungsarbeiten.



Ort: Krems an der Donau, Niederösterreich
Baujahr: 2014
Auftraggeber: KIG – Stadt Krems
Nutzfläche: ca. 600 m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Alexander Enz
Photos: Lukas Göbl
Für die aktuelle Theaterproduktion der Vitamines of Society im Hoftheater Mathans in St. Ulrich im Greith (Südweststeiermark) konzipierte, organisierte und baute Göbl Architektur eine Tribüne. Die Vorgaben des Organisators und Regisseurs Wolfgang Lampl aka Jimi Lend waren unmissverständlich: Die Tribüne darf nichts kosten, es sollen minestens 140 Personen bequem Platz finden und einen einwandfreien Blick auf die Bühne haben. Mittles eines speziell für diesen Zweck entwickelten, modularen und effizienten Systems aus 201 EURO-Paletten und 72 Gerüstböden, welche von lokalen Firmen für die Dauer des Sommertheaters geliehen werden konnten, wurden die Anforderungen des Auftraggebers erfüllt. Das System kann in drei Richtungen (nach hinten und zu beiden Seiten) beliebig erweitert werden. An einem Tag konnte die Tribüne (durch die Architekten) aufgebaut werden, um bereits am Premierenabend prall gefüllt zu werden.


Grundriss
Schnitt
Ort: St. Ulrich im Greith, Süd/West-Steiermark
Baujahr: Sommer 2013 (40° beim Aufbau)
Nutzfläche: ca. 100 m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich, Alexander Enz, Roxana Clep
Aufbau: Lukas Göbl, Oliver Ulrich mit Felix Wielander und Wolfgang Lampl sen.
Photos: Melanie Klug, Lukas Göbl