rat- und fachärztehaus herzogenburg

Der vorliegende Entwurf reagiert subtil auf das Volumen und die Höhenentwicklung der Umgebung und leistet einen baukulturellen Beitrag zur Gegenwartsarchitektur. Durch die Möglichkeit, bei gleichbleibender Traufenhöhe ein Geschoß mehr als bisher unterzubringen, wurde der Gebäudeteil zum Rathausplatz hin abgetragen und durch einen Neubau ersetzt. Der Trakt, der die Stadtbibliothek und das Bauamt beherbergt wurde umgebaut und soll als „Fachärztehaus“ genutzt werden. Der Haupteingang führt in eine zentrale Halle, von der aus die Amtsräumlichkeiten, Serviceeinrichtungen und die Arztordinationen erschlossen werden. Die Büros sind großzügig dimensioniert, flexibel bespielbar und durch Möbelwände, die auch als Stauräume dienen, voneinander abgetrennt. Ein Luftraum in der Mitte erstreckt sich über alle drei Geschoße und wird von einem Glasoberlicht bekrönt. Dieses Element bringt nicht nur mehr Licht, sondern verbindet auch die Geschoße zu einer räumlichen Einheit. Ein zweigeschossiger transparenter Steg verbindet den Neubau mit dem Fachärztehaus samt Stadtbibliothek. Diese Einheit kann auch außerhalb der Amtsstunden bespielt werden, ebenso der im 2. OG situierte Sitzungssaal samt gedeckter Terrasse. Dieser Saal bietet sich auch für Hochzeiten, Vorträge, Seminare u. ä. an. Der bereits bestehende Trakt erhält eine neue Fassade, die aus Holzfertigteilen besteht, vor welchen Schiebeelemente aus Leichtmetall angebracht wurden. Das Volumen des Neubauteils inkl. der Dachschräge wird von einer vorgehängten Leichtmetall-Fassade eingehüllt. Diese dreidimensionale, topografische Hülle wurde aus Fassadenelementen der umgebenden Häuser der vorvorigen Jahrhundertwende hergeleitet. Die Fassadenöffnung des Hauptzuganges erstreckt sich über zwei Geschoße und wird von einer Glasspange samt Rathausaufschrift optisch zusammengehalten.

 


Grundriss EG


Grundriss OG 1

 


Grundriss OG 2

 

 

Ansicht Rathausplatz

 


Ansicht Kremser Straße

 

Schnitt

 

 

 

Ort: Herzogenburg, Niederösterreich
Baujahr: 2016 – 2018
Auftraggeber: Stadtgemeinde Herzogenburg
Nutzfläche: ca. 2000 m²
Entwurfsteam: Fritz Göbl, Lukas Göbl und Andrés España in Zusammenarbeit mit Architekt Richard Zeitlhuber.
Örtliche Bauaufsicht: Architekt DI Josef Ruhm

Photos: Bruno Klomfar

#taupe#sanierung rathaus stein

In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde das Rathaus Stein renoviert. Das Herzstück bildet der behutsam sanierte Festsaal, der primär für Trauungen, Gemeinderatssitzungen und Empfänge genutzt wird. Die Wandtapete wurde durch einen hellen Anstrich ersetzt, wodurch die Stuckdecke aus dem 18. Jahrhundert eindrucksvoll zur Geltung kommt. Den zentralen Punkt im Festsaal bildet nun ein prominent platziertes und als Kontrapunkt konzipiertes, modernes Pult. Die Samtpolsterung an den Seiten wirkt schallabsorbierend und erinnert an die vormalige Wandtapete. Für eine vielfältige Nutzung wurde der Festsaal mit neuen medientechnischen Anlagen ausgestattet, welche elektronische Lichtsteuerung, Beamer, Beschallungsanlage, Leinwand und Raumverdunkelung umfasst. Durch eine induktive Höranlage können künftig auch schwerhörige Menschen die Veranstaltungen mitverfolgen. Alle diese technischen Raffinessen können vom Pult aus gesteuert werden. Das gesamte Gebäude wurde mit neuen Kastenfenstern, einer effizienten Gasheizung und neuester Lichttechnik nachgerüstet. Die Beleuchtung in den Bürobereichen wird nun tageslichtabhängig geregelt. Neue Fenster, Türen und Böden für das komplette Rathaus sowie ein Lifteinbau vervollständigen die Sanierungsarbeiten.

 

bild 2 rathaus stein

Bild 1 rathaus stein

bild 3 rathaus stein

 

Ort: Krems an der Donau, Niederösterreich
Baujahr: 2014
Auftraggeber: KIG – Stadt Krems
Nutzfläche: ca. 600 m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Alexander Enz

Photos: Lukas Göbl